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„Nie wieder ist jetzt!“ – Projekttag „Schule-ohne-Rassismus“ 2025

Treffender hätte unsere Schülersprecherin Sila Özer den Titel der Gedenkveranstaltung an der Gedenkstätte Malzstraße im Rahmen des Projekttags „Schule ohne Rassismus“ kaum wählen können. Am 10. April 2025 setzten Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5 bis 12 erneut ein starkes Zeichen für kulturelle Vielfalt und gegen Diskriminierung – mit engagierten Workshops, kreativen Aktionen und eindrucksvollen Begegnungen.

Der 5. Jahrgang sah sich den preisgekrönten Film Sieger sein an, der über den Zugang zum Thema Fußball wichtige Einblicke in Fluchterfahrungen gab. Parallel dazu nahm der 6. Jahrgang an einem Workshop der SJD – Die Falken teil, in dem durch Kooperationsspiele in der Turnhalle die Klassengemeinschaft gestärkt und gleichzeitig das Bewusstsein für Rassismus geschärft wurde.

Bei einigen Klassen des 7. Jahrgangs standen interreligiöse Begegnungen im Mittelpunkt. Durch Besuche in der St. Pankratius Kirche, der liberalen jüdischen Gemeinde „Perusch“ und der VIKZ-Moschee bei uns in Oberhausen erhielten die Schüler*innen wertvolle Anregungen für Toleranz und Respekt gegenüber anderen Religionen und Weltanschauungen.

Auch der 8. Jahrgang setzte sich intensiv mit Themen wie Diskriminierung und Zivilcourage auseinander. Während einige Klassen mithilfe der Stolperstein-App die Geschichte jüdischer Familien aus Osterfeld recherchierten, erkundeten andere das Deutsche Fußballmuseum, um den Zusammenhang von Sport, Kultur und gesellschaftlichen Werten zu reflektieren. Ergänzend dazu bot der Film Die Welle eine vertiefende Auseinandersetzung mit Gruppendynamik und Manipulation – passend zur aktuellen Deutschlektüre.

Während die EF sich ein thematisch passendes Theaterstück angucken durfte, nahmen die Schüler*innen der Q1 im Rahmen des „Schule ohne Rassismus“-Tages unter Leitung von Mohamed El Boujaddaini (Interrespect-Training) in diesem Jahr erneut an einem Workshop zum Thema „Diskriminierungen und der Umgang damit“ teil. Dieser ermöglichte unseren Schüler*innen eine intensive, praxisnahe Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen von Diskriminierung. Die Reaktionen waren überaus positiv: Viele lobten die offene Atmosphäre und die Möglichkeit, sich ehrlich und reflektiert mit dem Thema auseinanderzusetzen. Ermöglicht wurde der Workshop durch die freundliche Unterstützung des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, dass sich für Demokratiebildung und den Abbau von Diskriminierung starkmacht.

Passend dazu war auch das Programm des 10. Jahrgangs, der das NS-Dokumentationszentrum in Köln, das Bunkermuseum sowie lokale Stolperstein-Orte besuchte.

Die Klasse 10c führte dieses Jahr gemeinsam Sila Özer, Frau Ilgün und Frau Komp eine besondere Aktion, nämlich die Gedenkveranstaltung und Pflege der Gedenkstätte an der Malzstraße, durch. Sila berichtet von dieser Veranstaltung:

„Nach einer kurzen Begrüßung durch Herrn Schepers eröffnete unser Schulleiter Herr Dr. Weibels-Balthaus die Veranstaltung mit einer eindrucksvollen Rede. Er sprach darüber, wie leicht wir Menschen dazu neigen, die Augen vor Leid und Ungerechtigkeit zu verschließen. Besonders bewegend war der Moment, als er die Worte der 103-jährigen Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer zitierte: „Es gibt kein christliches, kein muslimisches, kein jüdisches Blut. Es gibt nur menschliches Blut.“ Diese Aussage zeigt auf eindrucksvolle Weise, dass wir alle gleich sind und dass wir uns niemals durch Hass oder Vorurteile spalten lassen dürfen. Anschließend hielt Frau Dr. Havemann [eine ehemalige Lehrerin der GSO] eine sehr persönliche und bewegende Rede. Sie erinnerte daran, wie wichtig es ist, die Geschichten derjenigen nicht zu vergessen, die während des Zweiten Weltkriegs unter unmenschlichen Bedingungen litten. Besonders bewegend waren ihre Berichte über sowjetische Kriegsgefangene, die in Oberhausen zur Zwangsarbeit gezwungen wurden. 

Nach den Reden pflanzten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10C gemeinsam Blumen an der Gedenkstätte – als Zeichen für Hoffnung, Leben und die Verantwortung, das Gedenken lebendig zu halten. Als Schülersprecherin durfte ich anschließend meine eigene Rede halten. Es war für mich eine große Ehre, bei dieser wichtigen Veranstaltung mitzuwirken. In meiner Ansprache machte ich deutlich, dass Erinnerung nicht nur Vergangenheitsbewältigung ist, sondern ein aktiver Auftrag für unsere Gegenwart und Zukunft. Ich betonte: Nie wieder ist jetzt. Wir müssen wachsam bleiben, uns einsetzen und dafür sorgen, dass Hass, Krieg und Ausgrenzung keinen Platz mehr in unserer Welt haben. Besonders wichtig war es mir auch, den Blick auf unsere Verantwortung als junge Generation zu richten.

Diese Gedenkveranstaltung war für mich ein sehr bewegender Moment. Ich bin dankbar, dass unsere Schule jedes Jahr die Möglichkeit schafft, gemeinsam zu erinnern, Mahnung sichtbar zu machen und ein klares Zeichen für Frieden, Menschlichkeit und Zusammenhalt zu setzen.“ 

Abschließen möchten wir diesen Bericht mit einem weiteren passenden Zitat aus Silas Rede: 

„Die Entscheidungen, die wir heute treffen, schreiben die Geschichte von morgen. Es liegt an uns. Es liegt an dir, an mir und an jedem Einzelnen hier.“ 

Wir bedanken uns bei allen Personen, die diesen Tag ermöglicht und an ihm teilgenommen haben. 

Das Schule-ohne-Rassismus-Team der GSO