Wie funktioniert wissenschaftliches Arbeiten? Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz (KI) in der Bildungsforschung – und welche gesellschaftlichen Vorurteile verbergen sich in den Daten? Diesen spannenden Fragen gingen am 8. Juli zwölf Schüler:innen der Einführungsphase (EF) der Gesamtschule Osterfeld gemeinsam mit dem Alfried Krupp-Schülerlabor der Ruhr-Universität Bochum nach.
Unter der Leitung von Valentina Nachtigall und ihrem wissenschaftlichen Team tauchten die Jugendlichen einen Tag lang tief in die Welt der Erziehungswissenschaften ein. Im Zentrum des Projekttages stand die Frage, wie Berufe medial dargestellt werden – und welche Stereotype sich dabei möglicherweise einschleichen. In Kleingruppen entwickelten die Schüler:innen eigene Mini-Forschungsprojekte, formulierten Hypothesen zu geschlechts- und kleidungsbezogenen Darstellungen von Berufsgruppen und überprüften diese mithilfe eines KI-gestützten Analysetools.
Dabei wurden nicht nur die Repräsentationen verschiedener Berufsbilder kritisch hinterfragt. Die Jugendlichen setzten sich auch intensiv mit den Möglichkeiten und Grenzen von Künstlicher Intelligenz auseinander. Sie stellten fest, dass viele KI-Systeme gesellschaftlich verbreitete Vorurteile – etwa in Bezug auf Geschlecht, Alter oder soziale Rollen – oft unkritisch übernehmen und weitergeben.
„Ich fand die Verantwortung sehr gut, weil wir einen Einblick in das Uni-Leben hatten“, berichtet eine Schülerin nach dem Projekttag. „Außerdem haben wir sehr viele neue Dinge kennengelernt. Zum Beispiel, woher KI ihre Informationen bekommt – und dass sie nicht alles weiß und ihre eigenen Fehlerlücken nicht erkennen kann.“
Die Erkenntnisse, die die Schüler:innen an diesem Tag gewannen, reichten weit über technisches Wissen hinaus. Neben dem wissenschaftlichen Arbeiten lernten sie auch, Medien und digitale Werkzeuge kritisch zu hinterfragen – eine Fähigkeit, die in einer zunehmend digitalisierten Welt immer wichtiger wird.
Die begleitende Fachlehrkraft der Gesamtschule Osterfeld zeigte sich begeistert: „Wir sind sehr dankbar, dass das Schülerlabor extra angereist ist, um unseren Schüler:innen einen realitätsnahen Einblick in die wissenschaftliche Arbeitsweise zu geben – so, wie sie ihnen auch in einem späteren Studium begegnen könnte. Die Auseinandersetzung mit KI und Stereotypen leistet außerdem einen wichtigen Beitrag zur Medienkompetenz.“
Ein Projekttag voller Aha-Momente, der eindrucksvoll zeigte, wie Schule, Wissenschaft und Digitalisierung erfolgreich zusammengebracht werden können.




